Heinzi Gausmann

Mit 8 Jahren meldete mich mein Vater im BSV an, wo bereits meine älteren Brüder Herbert und Hermann spielten. Über die Knaben, Schüler, B und A-Jugend schaffte ich direkt den Sprung in die 1. Mannschaft, zusammen mit Kalla Menkhaus und Dieter Meyer. Spieler wie Walter Frommeyer, Helmut Jurasch, Heinz Sieker, Erwin Hahn, August Loheider, Reinhard Erdmann, Zettel Meyer, Ludger Hellermann, Dreibass, Lothar Wagner sowie Latze undAppel Brandthorst schnürten dort die Schuss Stiefel. Das Training leitete Charly Nie- meyer. Wir stiegen direkt in die Bezirksklasse auf, verloren jedoch das Entscheidungsspiel um die Kreismeisterschaft gegen SuS Buer mit 1:3 n. V.

 

Wir stiegen gleich wieder ab, doch während der Saison gab es einen spektakulären Wechsel. Walter Bensmann, von seinem schweren Sportunfall bei Preußen Münster genesen, löste Charly Niemeyer als Trainer ab. Ein Hauch Bundesliga kam nach Holzhausen und es herrschte große Euphorie. Ein wahrer Boom setzte ein, denn jeder wollte Walter von seiner Bundesligatauglichkeit überzeugen. Wir wurden Meister der Kreisklasse und stiegen direkt wieder auf. In der Bezirksklasse schnürte dann Walter selbst wieder die Schuhe. Wir wurden erneut Meister und stiegen in die Bezirksliga auf. Die Spiele um die Bezirksmeisterschaft gegen den Emslandvertreter Sparta Werlte gingen unglücklich verloren.

 

Die nächsten Jahre waren durch neue Klasseneinteilungen ein auf und ab, wir stiegen noch mal in die Bezirksliga auf, und erreichten 1972 mit jungen Leuten wie Häsi Brandthost, Klaus Bergmann, Ata Bensmann, Jochen Niermann, Robert Klempahn,Willi Plogmann, Hans Heidrich, Dieter Strotmann  und Joachim Grützmacher das nieder sächsische Pokalfinale, was leider verloren ging. Dann kam für mich eine berufliche Veränderung.

 

Nach der Übernahme durch die BASF 1972, ich war beim Kunststoffbüro Osnabrück in Lotte beschäftigt, kam ich in den techn. Außendienst und wurde mit der Montage und Inbetriebnahme von Kunststoffverarbeitungsmaschinen beauftragt. Die Anlagen sind für die Fertigung von Autoteilen wie Sitze, Armaturentafeln, Lenkräder sowie diverse Verkleidungen und Abdeckungen. Das führte mich in viele fremde Länder wie Japan, China, Australien, USA, Mexiko und sehr oft nach Russland. Ein sicher interessanter Job, aber nicht immer leicht und ich muss mich da bei meiner Frau Erna bedanken, dass sie das alles so mitgemacht hat.

 

Für den Fußball blieb wenig Zeit. Ich stand noch sporadisch zur Verfügung und wechselte zu den Oldies. Hier übernahm Helmut Bensmann 1976 das Kommando. Er formte eine spielstarke Mannschaft aus alten BSV ern, verstärkt durch Horst Sundermann (ehemaliger VFL Torwart), sowie Schwager Uli der pfeilschnelle Allrounder.

 

Unsere Erfolge wurden anschließend bei Margot und Erwin im „ Stifts-Eck " gebührend gewürdigt, oft zur Freude unserer lieben Frauen.

Der Kontakt zu den alten Sportkameraden besteht noch Heute. So treffe ich mich seit 1973 jedes Jahr Gründonnerstag mit Zettel und Dieter Meyer, Lothar und Rainer Wagner, Kalla Menkhaus und Heiner Plogmann, um bei Vodka mit Feige der guten alten Zeiten zu gedenken. Mit Walter und Helmut Bensmann, Reinhard Erdmann, Horst Sundermann, Kalla Menkhaus und den Frauen machen wir häufig Radtouren und einmal im Jahr organisiert Radwart Helmut eine mehrtägige Tour.

 

Fit halte ich mich durch Schwimmen, Wandern, Radeln und im Sommer durch Tennis im TC Holzhausen, wo ich auch Gründungsmitglied bin. Durch eine Arthrose kann ich leider nicht mehr am Training der Ur-Oldies teilnehmen.

Meister der Bezirksklasse 1967: Manfred Pieper, Herbert Brandthorst, Walter Bensmann, Hansi Schnathorst, Hartmut Baumann, Udo Dörr, Dieter Meier Kalla Menkhaus,Reinhard Erdmann (Kapitän), Conny Niederholthaus, Friedhelm Nienker, Heinzi Gausmann

Einige Geschichten am Rande

1966 flogen Kalla Menkhaus, Heiner Plogmann und ich als Borussia Dortmund Fan 's nach Glasgow zum Europacup Endspiel gegen den FC Liverpool. Der BVB siegte 2:1 n. V..Dem Siegestaumel folgte schnell die Ernüchterung. Nach dem Spiel waren die Pup 's geschlossen, ab 22:30 herrschte auf der Insel Sperrstunde. Alle mussten trocken ins Bett. Der Rückflug war umso schöner. Der Duty-Free Shop war leer gekauft und die Stimmung an Bord grandios.

Nach einem Beinbruch machte ich einige Spiele in der Dritten. Hier bestimmten Stopperriese Walter Koch und Stürmerstar Jimmy Schomäker die Szenerie. Beim Torabschlag rief Walter: „ Jimmy, bist du bitte mal so freundlich und würdest vorne den Ball annehmen? " Jimmy rief zurück:" Walter ich bin bereit, lass ihn bitte kommen ". Sehr höflich.

 

Im Frankfurter Flughafen sah ich Franz Beckenbauer. Ich sprach ihn an:" Franz gib mir bitte ein Autogramm ich bin heute Abend zu einer Feier mit großen Fußballern eingeladen ". Er schrieb und fragte:" Wer kommt denn da? ". Ich erzählte ihm von Walter Bensmanns Sportunfall.Er antwortete:" Da kann ich mich dran erinnern, bestell Walter schöne Grüße und viel Spaß heute Abend". Echt nett.

Von Helmut Bensmann bekam ich den Spitznamen „ Blochin " . Wie der Zufall es will treffe ich diesen Oleg Blochin, 1975 Fußballer des Jahres in Europa, in einem Restaurant in Kiew. Er gab mir ein Autogramm und freute sich von einem deutschen Fußballfan angesprochen zu werden.

An meine aktive Zeit denke ich immer gerne zurück. Das Vereinsleben des BSV verfolge ich mit großem Interesse. Die Spiele des BSV schaue ich mir regelmäßig an und freue mich über die zur Zeit sehr couragierte Leistung der jungen Truppe, die mit viel Herz und Leidenschaft bestimmt bald einen sicheren Platz im Mittelfeld erreicht.

 

Ich habe an der von Galen Str. gebaut, mit Tribünenplatz, wohne dort zusammen mit Schwager Uli sowie den BSV-Edelfans Hildegard und Klaus Bergmann, und wir freuen uns, das Daniel als " Sohn des Hauses ", die Farben des BSV weiter so würdig vertritt.

Mit meiner Frau Erna genieße ich hier meinen Altersruhestand. Wir haben zwei Töchter Tanja und Ellen und mittlerweile zwei Enkelkinder.

Der BSV-Familie wünsche ich für die Zukunft alles Gute.

 

Mit sportlichen Grüßen

Heinzi Gausmann
GMH d. 6.3.2007